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TEXT ZUR AUSSTELLUNG

Innen/Außen/sichten

Malerei, Zeichnung, Video von Renate Egger und Barbara Tavella

Die zweite von vier Ausstellungen in der Galerie Gefängnis Le Carceri erforscht den weiblichen Körper auf seine Gedanken und Empfindun­gen (Innensichten) sowohl in Bezug seiner räumlichen Erfahrungen, als auch seiner äußerlichen Hülle und Form (Außensichten), seines Umfel­des bzw. seines Gegenübers. Der Prozess des Sichtens ist als ein Auslo­ten der inneren und äußeren Landschaften zu verstehen.

 

Die beiden Künstlerinnen Barbara Tavella und Renate Egger beschäfti­gen sich in ihren Werken mit ästhetischen Formen, aber auch mit deren Innenleben, Gedanken und Stimmungen.

 

Thematisch kreisen die Malereien und Collagen Barbara Tavellas vor al­lem um die Frau und deren Frau-Sein. Sie beschäftigt sich einerseits mit der ästhetischen, äußeren Form des Körpers, aber auch mit dessen Inne­ren. Barbara Tavella liebt das Spiel mit den Proportionen und Formen ihrer Figuren, wie man in ihren Werken gut beobachten kann. Dem Widersprüchlichen räumt sie dabei viel Raum ein, auch um eine men­tale Auseinandersetzung mit ihren Werken zu arrangieren. Die Malerei und ihre prozesshafte Entstehung nutzt sie dabei für die Entwicklung ihrer Werke, welche wie Collagen Schicht für Schicht und teils durch Reduktion entstehen. Mit der Zeit sind ihre Figuren immer weiter in den Vordergrund gerückt, wobei sich die Räumlichkeiten im Hinter­grund zugunsten der Figuren zurückgenommen haben. Die Figuren im Vordergrund hingegen wurden abstrakter und konzeptioneller. Der Ein­druck des Schwebens weist zusätzlich auf einen verinnerlichten Blick der Figuren hin.

 

Renate Egger Serie Things I Have Learned spielt ebenfalls mit der Rol­le der Frau, deren Entwicklung und Wandel in der Zeit, sowie deren Empfindungen und Verletzlichkeiten. Sie sind ein Spiegel ihrer eigenen Erfahrungen und Erlebnisse, welche sie mit unterschiedlichen Mitteln auf Papier brachte. Das verbindende Element der Arbeiten ist dabei das Format DIN A4, wechselweise Hoch- oder Querformat. Die Arbei­ten besitzen deutsche oder englische Titel, welche als Wortspielereien oder kritische Kommentare zu verstehen sind. In ihrer Videoarbeit A shut mouth catches no flies beschäftigt sie sich hingegen mit der all­seits bekannten Redewendung „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“, das übersetzt auf Irisch „A shut mouth catches no flies“ bedeutet. Die Arbeit aus 2007 untersucht die über Generationen getragenen Sprichwörter auf ihre Bedeutung und Aktualität. Protagonisten sind vier ausgewählte Frauen aus ihrer Familie.

 

In der Videoarbeit REM hingegen beschäftigt sich Renate Egger mit dem Träumen. Bilder, Erfahrungen und Erlebnisse aus dem Alltag wer­den oft in einem surrealen Kontext gebracht und von uns verarbeitet. Wesentlich sind immer die Assoziationen, die durch das Geträumte gefunden werden können. REM zeigt einen surrealen Traum, der den Rezipienten in einen anderen Bewusstseinszustand manövriert.

 

Aber Gott sei Dank, es war ja nur ein Traum...

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